Immer weiter: Raúl Melendo und sein Actros 1851

Majestätisch rollt der Actros von Raúl Melendo zwischen den Mudéjar-Türmen der spanischen Gemeinde Daroca hindurch. Der Lkw ist gerade mal 15 Tage alt – mit ihm will sein Besitzer ein Familienunternehmen weiterführen, das vor einem halben Jahrhundert gegründet wurde.

„Er riecht noch intensiv nach Neuwagen.“ Raúl atmet tief durch. Vor gut zwei Wochen hatte er den Truck in Empfang genommen. „Mit meinem letzten bin ich 1,6 Millionen Kilometer gefahren“, sagt er zufrieden.

Raúl stammt aus der aragonesischen Gemeinde Daroca, gelegen im Südwesten der spanischen Provinz Saragossa. Nur 2.000 Einwohner leben dort, umgeben von einer vier Kilometer langen Stadtmauer, die einst 114 Türme zählte. Die Mudéjar-Kunstdenkmäler in der Gemeinde wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. „Für mich gibt es keinen schöneren Ort“, schwärmt Raúl.

30 Jahre Erfahrung.

Mit 18 Jahren ist Raúl in das Transportgeschäft seines Vaters eingestiegen. „Ich mache den Job jetzt seit 30 Jahren. Meine Kunden sind für mich wie ein Teil der Familie – ihre Treue macht mich stolz.“

Genau wie Raúls Unternehmen Trans Melendo entwickelte sich auch ein lokaler Teigwarenhändler am Ort. Raúl: „Aus dem hier angebauten Weizen werden Teigwaren hergestellt, die wir von Daroca aus vertreiben. So tragen wir beide zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bei. Der eine produziert Teigwaren, der andere transportiert sie.“ Seine Touren führen Raúl nach Valencia, Barcelona oder Bilbao. Bei seinen Rückfahrten hat er Biomassepellets oder Obst geladen. „Wir haben schon einige Krisen durchgemacht. Am Ende haben wir es jedes Mal geschafft“, so Raúl. „Warentransport wird immer notwendig sein.“

Fotos: Begoña Tremps