Training für den Ernstfall: Notbremsung am Ring

Reportage

Voll in die Eisen.

Am Nürburgring übten Fahrer der Spedition Schmitt Peterslahr mit Instruktoren von Mercedes‑Benz TruckTraining den Ernstfall. Im Fokus: der Notbremsassistent Active Brake Assist 5.


Auf der Grand-Prix-Strecke nebenan ist es mal wieder so weit: Am Nürburgring startet das Festival Rock am Ring. Nur einen Steinwurf weiter, im Südwesten des legendären Motorsport-Zentrums in der Eifel, befindet sich das Fahrsicherheitszentrum Nürburgring. Hier ist das Wochenende noch nicht eingeläutet. Fahrer der Spedition Schmitt Peterslahr absolvieren ein Training, um fit für ihre Touren zu bleiben. Im Fokus der Übungen stehen unter anderem Sicherheits- und Assistenzsysteme von Mercedes‑Benz Trucks.



Erfahrungen sammeln, Sicherheit gewinnen.

Das Sicherheitstraining am Ring startet direkt mit einer Demo des Active Brake Assist 5. Die Fahrer sitzen mit im Lkw und schauen TruckTrainer Eckhard Kohn bei der absichtlich herbeigeführten Notbremsung über die Schulter. Als Fahrer-Azubi Josef Voronin nach der Präsentation aus der Fahrerkabine steigt, sagt er: „Das jetzt einfach mal gesehen zu haben, ist der Wahnsinn.“ Sein Kollege Daniel Schmidt fügt hinzu: „Faszinierend, dass der Lkw komplett zum Stillstand kommt. Manchmal wünscht man sich solche Systeme schon im Pkw. Gut, dass wir hier das System vorgeführt bekommen, aber draußen möchte ich so eine Situation trotzdem nicht erleben.“

Der Active Brake Assist 5 unterstützt den Fahrer, indem er unter bestimmten Umständen eine Vollbremsung auf stationäre und bewegte Objekte sowie in bestimmten Situationen bis zu einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 50 km/h auch eine Teil- oder Vollbremsung auf sich bewegende Fußgänger durchführen kann und somit Unfälle gemindert oder gänzlich verhindert werden können.[1][2]



„Viele Fahrer zögern bei einer Notbremsung und haben das Pedal noch nie voll durchgedrückt. Das kann man üben und hier haben sie die Gelegenheit dafür.“

– Patrick Kölbel, Fuhrparkleiter bei Schmitt Peterslahr



Einen weiteren Schwerpunkt im Trainingsprogramm legte Patrick Kölbel, Fuhrparkleiter bei Schmitt Peterslahr, auf Bremsungen, die vom Fahrer selbst eingeleitet werden. „Viele Fahrer zögern bei einer Notbremsung und haben das Pedal noch nie voll durchgedrückt. Das kann man üben und hier haben sie die Gelegenheit dafür“, sagt Kölbel. Um die Reifen zu schonen, geht es mit den Lkw dafür auf einen bewässerten Abschnitt des Trainingszentrums. Aufgabe der Fahrer: versetzt hinter einem vorausfahrenden, vollbremsenden Pkw den Lkw rechtzeitig zum Stehen zu bringen und dabei Abstände und Reaktionszeiten richtig einschätzen können.



Viele Schäden beim Rangieren.

Einen weiteren Schwerpunkt des Trainingsprogramms am Nürburgring sind Übungen im Langsamfahrbereich. „Wir haben uns angeschaut, wo wir die meisten Schäden haben und da ist das Rangieren einfach ein großes Thema“, so Patrick Kölbel. Die Fahrer absolvierten dafür gleich mehrere Übungen auf engstem Raum: rangieren, einparken oder auch den Lastzug in engen Kurven und Gefälle in der Spur zu halten. In einer Kurve wurde sogar eine eisglatte Fahrbahn simuliert. „Auch bei vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeiten kann das schon eine Herausforderung sein“, so Kölbel.

Patrick Grund sitzt erst seit zwei Jahren hinterm Lenkrad. Beeindruckt hat ihn besonders die Demo des Notbremsassistenten. „Trainings wie diese sind für uns sehr wichtig“, sagt der 25-Jährige. „In unserem Job kann man immer etwas dazulernen.“



Schaut euch in der nächsten Woche noch mehr Szenen aus dem Fahrsicherheitszentrum Nürburgring an und hört, was die Fahrer nach dem Training gesagt haben.



[1] Innerhalb der Systemgrenzen.
[2] Unter optimalen Bedingungen.


Fotos: Alex Kraus
Video: Martin Schneider-Lau

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