eActros LongHaul und eActros 300 als Sattelzugmaschine unter Extrembedingungen

Wintertest

Eiskalt.

Im finnischen Rovaniemi, bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad, wurde die Einsatzfähigkeit des eActros LongHaul und des eActros 300 als Sattelzugmaschine getestet.


Rovaniemi kann seinen Besuchern einiges bieten. Wenn man etwas Glück hat, sind beispielsweise die Nordlichter zu sehen. Rovaniemi ist aber auch ein Ort, der mit seinen extremen Temperaturen Fahrzeugen einiges abverlangt. Die Verhältnisse dort sind daher perfekt für die Tests, für die ein Team von Mercedes‑Benz Trucks jetzt nach Lappland reiste. Auf dem Programm standen zahlreiche Versuche mit den beiden E‑Lkw eActros LongHaul (geplanter Serienstart: 2024) und eActros 300 als Sattelzugmaschine (geplanter Serienstart: zweite Jahreshälfte 2023). Ebenfalls auf Herz und Nieren wurde der Actros L getestet.



Besonders im Fokus der Erprobungen: Wird die extreme Kälte Handling, Ergonomie und Komfort beeinflussen? Und wie bewähren sich bei den beiden eAtros die Batterien und der elektrische Antriebsstrang? Die Checkliste umfasste zum Beispiel das Startverhalten und die Kälteabsicherung des Antriebs. Sind Software und Schnittstellen optimal eingestellt? Wie ist das Thermo- und Energiemanagement? Schließlich sollen die Trucks korrekt und energieeffizient arbeiten und das Fahrerhaus muss ordentlich warm sein. Dabei zeigte sich zum Beispiel, dass der eActros LongHaul durch seinen kleineren Heizkreis mit großer Leistung das Fahrerhaus grundsätzlich schneller erwärmt als ein Diesel‑Lkw. Da die Energie hierfür aber den im Fahrzeug verbauten Batterien entnommen wird und sich so die Reichweite reduziert, empfiehlt sich das sogenannte Pre‑Conditioning – ein energieeffizientes Vorklimatisieren des E‑Lkw an einer Ladesäule.



Systemtests auf Schnee und Eis.

Bestandteil der Wintererprobung waren außerdem zahlreiche Tests zum Fahr- und Bremsverhalten auf unterschiedlich griffigen Oberflächen. Aber auch, ob beispielsweise Schneematsch die Sensoren der Assistenzsysteme beeinflusst. Ebenso wurde getestet, wie der Trailer Stability Assist die Schleudergefahr von Sattelzügen bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern auf winterlichen Straßen reduzieren kann und wie die MirrorCam mit den unterschiedlichen Kontrastverhältnissen auf Eis und Schnee umgeht.



„Selbst bei sehr winterlichen Verhältnissen sind unsere batterieelektrischen Lkw voll einsatzbereit.“

– Dr. Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes‑Benz Trucks



„Wir sind sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen. Die Prüfungen etwa des Verhaltens der Batterien und des elektrischen Antriebsstrangs bei extremen Temperaturen oder auch des Fahrverhaltens der Fahrzeuge auf spiegelglatten Straßen zeigen: Selbst bei sehr winterlichen Verhältnissen sind unsere batterieelektrischen Lkw voll einsatzbereit“, sagte Dr. Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes‑Benz Trucks, nach den Testtagen in Lappland.



Auch Diesel-Serienfahrzeuge wie den Actros L nahm das Team um Christof Weber unter die Lupe. Schon auf der Fahrt nach Finnland testeten die Entwicklungsingenieure sämtliche Funktionen und Systeme der Fahrzeuge. So etwa die Unterstützung beim Spurwechsel als Teil des Active Sideguard Assist oder die aktive Spurführung beim Active Drive Assist beim Actros L.



Da mehrere Landesgrenzen zu passieren waren, konnte etwa auch der Einfluss von länderspezifischen Spurmarkierungen und Verkehrszeichen auf die Performance der in den Lkw verbauten Assistenzsysteme gemessen werden.



Fotos & Video: Daimler Truck AG

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