Im Höhenflug: eActros als Sattelzugmaschine überquert Arlbergpass

Erprobungsfahrt

Steile Testfahrt.

Ingenieure von Mercedes‑Benz Trucks erprobten die Fahrleistungen des eActros 300 als Sattelzugmaschine unter alpinen Bedingungen.


Im Rahmen einer Versuchsreihe hat der eActros 300 als Sattelzugmaschine erfolgreich den Arlbergpass in Österreich überquert. Hierfür haben Ingenieure von Mercedes‑Benz Trucks den Sattelzug auf 40 Tonnen voll beladen und auf eine 111‑Kilometer‑Strecke über Bludenz, Stuben, St. Anton und Lech geschickt. Teils also auf über 1.800 Meter Höhe. Die Aufgabe: Leistung und Dauerhaltbarkeit von Zugmaschine samt Auflieger unter alpinen Bedingungen zu testen.



Fokus auf Rekuperation.

Ein besonderer Fokus lag auf der Energierückgewinnung durch Rekuperation, die gerade in den Bergen ausgiebig genutzt werden kann. Bei der Rekuperation wird die beim Bremsen gewonnene Energie in die Batterien des eActros zurückgeführt und steht im Anschluss wieder für den Antrieb zur Verfügung. So konnte die elektrische Sattelzugmaschine rund 180 kWh Energie zurückgewinnen. Am Ende der anspruchsvollen Tour waren noch rund 40 Prozent Energie verfügbar. Insgesamt hat der E-Sattelzug im Erprobungsverlauf 2.300 Höhenmeter bewältigt – die maximale Steigung lag bei 13 Prozent.



In der Vergangenheit wurde der eActros für den schweren Verteilerverkehr, der seit Oktober 2021 im Werk Wörth vom Band läuft, bereits intensiv auf Herz und Nieren geprüft. So haben seriennahe E-Lkw beispielsweise in Südtirol die Alpen überquert und dabei im Erprobungsverlauf insgesamt 54.000 Höhenmeter bewältigt. Den höchsten Punkt erreichten die Fahrzeuge während der Messfahrten am Kaunertaler Gletscher mit 2.750 Metern. In Granada, Spanien, absolvierte der eActros Sommertests bei sehr hohen Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius, während er sich am Polarkreis in Rovaniemi, Finnland, bei Schnee und Eis mit frostigen Temperaturen von bis zu -25 Grad beweisen konnte.



Für alle gängigen Auflieger.

Der eActros 300 als Sattelzugmaschine kann unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Gesamtzuglänge alle gängigen europäischen Auflieger ziehen. Die E‑Sattelzugmaschine basiert auf derselben Technologie wie der eActros 300/400 und ist mit drei Batteriepaketen ausgestattet. Technologisches Herzstück ist die Antriebseinheit, eine elektrische Starrachse mit zwei integrierten Elektromotoren und Zwei‑Gang‑Getriebe. Die beiden flüssigkeitsgekühlten Motoren generieren eine Dauerleistung von 330 kW sowie eine Spitzenleistung von 400 kW.



Übrigens: Die Batterien der Sattelzugmaschine wurden auf dem Weg ins Testgebiet ausschließlich an öffentlichen Ladesäulen geladen. Der Serienstart der eActros 300 Sattelzugmaschine ist für die zweite Jahreshälfte 2023 vorgesehen.



Fotos & Video: Daimler Truck AG

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