Gabriel Beck und Lars Lochau bringen mit dem Actros Sport ins Fernsehen

Reportage

Live aus Berlin.

Ein Sportevent wie „Die Finals 2022“ ohne Live-Übertragung? Geht gar nicht! Gabriel Beck und Lars Lochau haben dafür im Actros jede Menge Technik dabei.

Eine beeindruckende Kulisse: das Tor zum Olympiastadion.


Eine knappe Angelegenheit: Zentimeter für Zentimeter schiebt sich der Actros 1848 durch das schmale Tor. Alle halten den Atem an. „Unglaublich!“, kommentiert Gabriel Beck. „Das Olympiastadion in Berlin ist eines der größten Stadien in Deutschland und hat das wohl kleinste Einfahrtstor.“ Nach kurzer Zitterpartie und weiteren 200 Metern Fahrt ist für den Konvoi schon wieder Augenmaß gefragt: Die zwei Übertragungs- und zwei Rüstfahrzeuge des hannoverschen Film- und Fernsehunternehmens TVN zirkeln sich exakt auf die für sie vorgesehenen Plätze der Produktionsfläche.

Gabriel Beck und sein Kollege Lars Lochau gehören zum Team derjenigen, die hier aus Berlin eine reibungslose Übertragung des Multisport‑Events „Die Finals 2022“ – von 3×3‑Basketball über Leichtathletik und Schwimmen bis hin zu Triathlon – ins Fernsehen und Internet liefern.


Passt ganz knapp: Gabriel kriecht mit dem Actros durch die Einfahrt.
Passt ganz knapp: Gabriel kriecht mit dem Actros durch die Einfahrt.
Gabriel Beck.
Gabriel Beck.
Lars Lochau.
Lars Lochau.
30 Minuten lang dauert es, bis der Ü6 seine volle Größe erreicht hat.
30 Minuten lang dauert es, bis der Ü6 seine volle Größe erreicht hat.

42 Arbeitsplätze in zwei Aufliegern.

Die Übertragungs- und Rüstwagen, bestückt mit Kabeln, Kamera- und Tontechnik, sind geparkt, die Zugmaschinen abgekoppelt – doch für Gabriel und Lars gibt’s noch eine zweite Schicht. „Jetzt wird aufgebaut“, erklärt Lars. Ungefähr 30 Minuten dauert es, die beiden seitlichen Chassis‑Teile des Aufbaus hydraulisch herauszufahren – dabei wird der Übertragungswagen zum Raumwunder: Satte 18 Meter lang und in ausgefahrenem Zustand 7,5 Meter breit, bietet er auf circa 120 Quadratmetern Patz für 35 Mitarbeiter, für Regie und Tonregie, Produktionsingenieure und Bildtechnik. Im 19,5 Meter langen und fünf Meter breiten Rüstwagen gibt’s weitere sieben Arbeitsplätze. 24 Kameras und weitere Spezialkameras sind dafür vorgesehen, das Live-Event einzufangen.



Fahrer und Techniker.

Lars und Gabriel sind zwei von rund 50 TVN‑Mitarbeitern in Berlin. „Wir müssen uns in Bild- und Tontechnik auskennen, um hier auf- und abzubauen“, sagt Lars. Und egal, was ansteht, für alle gilt: flexibel sein, Spaß haben – und als Team arbeiten. Lars: „Das geht nicht ohne. Keiner kann hier was alleine aufbauen.“

Lars war gut 15 Jahre als Fahrer von Schwertransportern unterwegs, bei TVN ist er seit drei Jahren und schon viel rumgekommen. „Meine interessanteste Reise? Drei Wochen Island, zu einem Länderspiel der Fußball-Nationalmannschaft.“ Doch auch andere Touren machen ihm Spaß, zum Beispiel zu Heavy‑Metal‑Festivals wie Wacken in Schleswig‑Holstein.


Der Übertragungswagen Ü6 ist bald „voll auf Sendung“.
Der Übertragungswagen Ü6 ist bald „voll auf Sendung“.

Gabriel, gelernter Veranstaltungstechniker, kam erst vor ein paar Monaten dazu. Fahren und Technikaufbau – eine tolle Kombi. „Ist dadurch sehr abwechslungsreich, der Job“, sagt er lächelnd. Seine bislang schönsten Touren? „Zum Champions‑League‑Finale nach Paris und zum Länderspiel nach Bologna.“

Geräte hin- und herschleppen, Kabel verlegen, Arbeitsplätze mit Technik ausstatten: Gut zwei Tage brauchen Gabriel und Lars, um alles produktionsbereit aufzubauen und die Plätze der Kommentatoren im Stadion herzurichten. Sogar die Kabinen der Actros werden vorbereitet – dort herrscht die nötige Ruhe, um Einspielfilme zu vertonen.


Doch heute heißt es erst mal: Lasst die Spiele beginnen!



Fotos & Video: Alexander Tempel

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