Bis zu 10 % Kraftstoff sparen dank ProfiTraining

Fahrzeug & Technik

Die Kraft der Fakten.

Trucks you can trust – dieses Versprechen steht für Lkw von Mercedes-Benz. Höchstleistungen erbringt man mit der Kombination aus bester Technik und dem richtigen Wissen. Deshalb bietet der führende Lkw-Hersteller und größte Anbieter von Fahrschulungen beides.

Geprüft und bewährt: Mercedes-Benz ProfiTrainern über die Schulter geschaut – so fährt jeder besser.


Mit großen Augen schaut Mike Psota auf die Zahl, die vor ihm auf die Wand projiziert ist. 7,9 Prozent – so viel Diesel hat er auf seiner letzten Fahrt eingespart. „Dabei habe ich doch nichts weiter gemacht. Ich bin nur ein bisschen vorausschauender gefahren. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ausmacht“, sagt er. Mike ist einer von sechs Teilnehmern des zweitägigen ECO-Intensivtrainings von Mercedes-Benz. Auch bei den anderen, die mit ihm an diesem Morgen im Seminarraum des Kundencenters am Werk Wörth sitzen, liegen die Werte in einem ähnlichen Bereich. Einige haben sogar mehr als zehn Prozent Kraftstoff eingespart.

Die ProfiTrainer Thomas Marks und Mathias Beismann schauen zufrieden in die erstaunten Gesichter. „Dies ist der Moment, in dem auch die letzten Zweifel ausgeräumt sind. Denn die Fakten sprechen für sich“, sagt Marks.

Die Vorstellung der Verbrauchswerte ist der Auftakt zum zweiten Tag des ECO-Intensivtrainings. Am Tag zuvor waren die Werte ermittelt worden. Jeweils drei Teilnehmer sind dafür mit einem voll beladenen 40-Tonner und in Begleitung eines ProfiTrainers eine festgelegte Strecke gefahren – und zwar zunächst so, wie sie es aus ihrer täglichen Arbeit gewohnt sind. Einzige Bedingung: Bei 80 beziehungsweise 60 Kilometer pro Stunde ist Schluss. „So können wir die Werte besser vergleichen“, sagt Marks. Ebenso wie sein Kollege im zweiten Lkw hielt er Zeit, Verbrauch und Anzahl der Stopps genauestens fest.

Anschließend ist ein ProfiTrainer an der Reihe. Unter den aufmerksamen Blicken von Mike, Dieter und Christian verlässt Mathias Beismann das Kundencenter. Auf der Auffahrt zur autobahnähnlich ausgebauten B9 beschleunigt er zügig. „Auf diese Weise schaltet Mercedes PowerShift 3 schnell hoch und vermeidet unnötige Triebstrangunterbrechungen“, sagt er.

Bei Tempo 80 aktiviert er den Tempomaten. „So fahren wir auf ebener Strecke wesentlich konstanter, als es mit dem Fuß am Gaspedal möglich wäre“, erklärt er. Denn oft bemerkt man kleine Unterschiede in der Geschwindigkeit gar nicht, vor allem nach mehrstündiger Fahrt. Das hat spürbare Auswirkungen auf den Verbrauch.

500 Meter vor der Ausfahrt Rülzheim: ein kurzer Blick in den Seitenspiegel – kein drängelnder Lkw hinter ihm. Also nimmt Beismann den Fuß vom Gas. Der Actros legt jetzt mehr als einen halben Kilometer im EcoRoll-Modus zurück und nutzt so die vorhandene Bewegungsenergie. Am Beginn der Ausfahrt setzt er die Motorbremse auf Stufe zwei. Langsam schieben sich die 40 Tonnen die Ausfahrt hinaus. „Arbeiten Sie mit der Motorbremse und dem Gewicht des Fahrzeugs, dann benötigen Sie die Betriebsbremse nicht“, lauten Beismanns Tipps für solche Situationen.


Im Theorieteil werden die Erfahrungen aus der Praxis vertieft.


Als der Kreisel am Ortseingang Rülzheim zu sehen ist, geht der ProfiTrainer sofort wieder vom Gas. Über den rechten Lenkstockhebel schaltet er manuell einen Gang zurück, um eine hohe Motordrehzahl und eine gute Dauerbremsleistung zu erzielen. Dann betätigt er die Motorbremse.  Bei der Einfahrt in den Kreisel passt er die vorfahrtberechtigten Autos so ab, dass er ohne Stopp weiterfahren kann. „Mein Fuß liegt ganz leicht auf dem Gaspedal. Dann hält das Getriebe den höheren Gang“, sagt er.

Von Rülzheim aus geht es weiter in Richtung Rheinzabern. Auf der kurvigen und hügeligen Straße setzt Mathias Beismann den Limiter auf 60 Kilometer pro Stunde: „Den Tempomat setze ich hier nicht ein. Er würde sich in dieser Situation nicht optimal verhalten, da er keine vorausschauende Fahrweise besitzt. Als Fahrer können Sie die Topografie mit einbeziehen, beispielsweise, indem Sie vor der Kuppe den Fuß vom Gas nehmen und anschließend das Gefälle herunterrollen.“ Auf die Unterstützung von Predictive Powertrain Control hat Beismann bewusst verzichtet. „Über die Dauer eines Arbeitstages ist PPC dem Fahrer beim wirtschaftlichen Fahren überlegen. Aber wir wollen hier ja die Fahrweise verbessern.“


Nach 28 Kilometern steuert er den Actros wieder auf den Parkplatz des Kundencenters am Werk Wörth. Es folgt die Theorie. Wie funktioniert die verschleißfreie Motorbremse? Welchen Einfluss haben Aerodynamik und Reifen? Wie kann der Fahrer den Verbrauch positiv beeinflussen – und welche Hürden gibt es im alltäglichen Geschäft? Diese und weitere Fragen werden im Seminarraum geklärt. „Vorausschauendes Fahren ist ja schön und gut. Aber wenn ich ständig mit 60 beziehungsweise 80 unterwegs bin und ausrollen lasse, verliere ich Zeit – und das kann ich mir nicht leisten“, sagt ein Teilnehmer. Dass diese Einschätzung nicht stimmt, zeigen die Werte der zweiten Fahrt am Nachmittag, bei der die Teilnehmer die Tipps des ProfiTrainers berücksichtigen. Trotz des niedrigeren Verbrauchs ist die Fahrtzeit konstant geblieben. „Hohe Drehzahlen und Hektik vermitteln uns ein subjektives Gefühl der Geschwindigkeit. Doch die Praxis zeigt: Außer einem hohen Blutdruck bringt das schnellere Fahren nichts“, sagt Marks. Um die erlernten Fahrweisen zu vertiefen, endet das ECO-Intensivtraining mit einer dreistündigen Fahrt durch den Pfälzer Wald. „Ich werde auf jeden Fall noch häufiger mit der Motorbremse arbeiten und die Möglichkeit nutzen, manuell die Gänge runterzuschalten“, sagt Karl-Michael Büllesbach. Für ihn ist vorausschauendes Fahren vor allem eine Kopfsache. „Man muss sich klar machen, dass man das nicht nur für den Chef tut. Denn man ist nicht nur sicherer, sondern auch entspannter unterwegs."


ProfiTrainer Mathias Beismann (links) im Gespräch mit den Fahrern.


Schon gewusst?

  • 85 Prozent
    aller Informationen nimmt der Fahrer über die Augen auf. Allerdings beträgt der „Scharfsehbereich“ höchstens zehn Prozent.
  • 1 Bar
    Reifendruck unter dem Normwert erhöht den Kraftstoffverbrauch um drei bis sieben Prozent und den Reifenverschleiß um fünf bis sieben Prozent.
  • 3 Sekunden
    Standzeit genügen, damit es sich lohnt, den Motor auszuschalten.
  • 2 Prozent
    zusätzlicher Kraftstoffverbrauch können durch eine nicht richtig verzurrte Plane des Aufliegers entstehen.
  • 0,35 Liter
    Diesel benötigt ein 40-Tonnen-Lkw, um von 0 auf Tempo 50 zu beschleunigen. Bei einer Erhöhung von 80 auf 90 Kilometer pro Stunde sind es 0,25 Liter Diesel.
  • 8 Minuten
    auf 100 Kilometer beträgt der rechnerische Zeitgewinn bei einer Zunahme der Geschwindigkeit von 80 auf 90 Kilometer pro Stunde. In der Praxis liegt er sogar nur bei zwei bis drei Minuten. Gleichzeitig erhöht sich der Verbrauch um zehn bis zwölf Prozent.

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