Trucking Milestones: 1979 – mit dem 2226 unterwegs in Australiens Outback

Serie: Trucking Milestones

Höllenfahrt.

Der Stuart Highway in Australien ist ein Abenteuer. Eindrücke aus dem Jahr 1979.


Um die Mittagszeit herum ist die Temperatur in der Kabine auf 42 Grad Celsius gestiegen. Fahrerhaus und Lenkrad glühen heiß. Und überall klebt dieser für Zentralaustralien typische „Bulldust“ – roter Staub, feiner als Babypuder. Nass ist Bulldust wie Leim und Schmierseife. Clive, der den Truck steuert, war heute Morgen spät dran, sein 2226 sollte vor der Tour noch gewaschen werden. Nun ist er bereits mehrere Hundert Kilometer auf dem Stuart Highway unterwegs Richtung Norden. Gestartet in Adelaide heißt das Ziel nun Alice Springs. Clive kommt nur langsam vorwärts, die Sicht ist hier draußen zu schlecht. Eine Pause wäre jetzt eigentlich angemessen. Leider ist das keine Option: Clive hat leicht verderbliche Waren geladen.


Ein Knochenjob.

Die 1.700 Kilometer fahren Trucker wie Clive fast in 48 Stunden. Im Jahr 1979 ein Knochenjob: wenig Zeit, ohne viel Schlaf, bei Regen, Hitze, durch Schlamm und Sand. Allein 950 Kilometer am Stück ist die Strecke unbefestigt. Staub, Sand, Steine, Schlaglöcher und eben immer wieder dieser Bulldust. Die Trucks werden extrem strapaziert. In den wenigen Pausen an den Roadhäusern wird Clive regelmäßig über seinen 2226/6×4 ausgefragt.


Bis nach Alice Springs ist es für jeden Ortsfremden eine Höllenfahrt. Für Clive Routine. Kaum angekommen, geht es unter die Dusche, um schnell den Staub vom Körper zu spülen. Das Wasser ist rot wie Tomatensuppe.

Die nächste Station heißt Darwin, ganz im Norden. Bis dahin sind es nochmal weitere zwölf bis 15 Stunden (1.500 Kilometer). Alltag für die Fahrer im australischen Outback.


Fotos: Daimler AG

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