Trucking Milestones: 1974 – auf Island-Expedition mit dem Unimog

Serie: Trucking Milestones

Harte Tour.

Wissenschaftler richten in den Siebzigern einen betagten Unimog für eine extreme Expedition her. Eine kluge Entscheidung?

Kann alles außer schwimmen: Der Expeditions-Unimog wird per Schiff nach Island transportiert.


Was ist wie geschaffen für eine Forschungsreise durch Islands raue Natur? Darüber müssen der Geologe Ulrich Münzer und sein Team in den frühen 70er-Jahren nicht lange nachdenken: Das Fahrzeug, das zwar meist in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz kommt, dessen Name aber zu Recht „Universal-Motor-Gerät“ lautet – der Unimog!

Genauer gesagt ist es ein Unimog 404 S, den der Wissenschaftler aus München auf die Nordatlantik-Insel verschiffen lässt. Freilich nicht ohne Vorbereitung, denn das Fahrzeug hat zu diesem Zeitpunkt schon elf Jahre auf dem Buckel. Also wird es von „A“ wie Anlasser bis „W“ wie Wasserschlauch überholt – und so umgebaut, dass die insgesamt fünf Forscher es bei besonders widrigem Wetter auch zum Übernachten nutzen können.


Schneestürme und messerscharfes Gestein.

Kann das gut gehen? Ja! Der Unimog meistert die in jeder Hinsicht harte Tour im Dienst der Wissenschaft mit Auszeichnung. Die Wissenschaftler berichten dem „Transport“-Magazin anschließend von Fahrten über messerscharfes Lavagestein, durch reißende Flüsse sowie Sand- und Schneestürme und natürlich zu majestätischen Gletschern.

Einmal, so Ulrich Münzer, hätten sie sich etwa 250 Kilometer vom nächsten bewohnten Haus entfernt befunden. Mit durchaus mulmigem Gefühl im Bauch. Nur von einem ist in dem Bericht keine Rede: von befestigten Straßen. Perfektes Terrain für das „Universal-Motor-Gerät“ also.



Fotos: Daimler

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