
4-Xtremes – Teil 20: Geschafft! Die Kammermanns erreichen Afrika
Serie: 4-Xtremes – The World Tour
Andrea und Mike sind bereit, mit ihrem Axor den afrikanischen Kontinent zu erkunden. Los geht es an der Nordspitze Tunesiens. Aber wie haben sie’s übers Mittelmeer geschafft? Lest selbst!

Für die einen ist es nur ein Kap, für die Kammermanns ein wichtiges Etappenziel: Vom Cap Angela im Norden Tunesiens aus wollen Andrea und Mike den afrikanischen Kontinent entdecken.
Cap Angela ist der nördlichste Punkt Afrikas. Das wissen wir nicht nur aus Wikipedia: Wir haben uns auf der felsigen Landzunge in Tunesien den Wind um die Nase wehen lassen. In den kommenden Monaten werden wir den Kontinent erkunden. Das Mittelmeer zu überqueren war – wie schon so vieles auf unserer „World Tour“ – komplizierter als gedacht.
Ursprünglich wollten wir maximal eine Woche in Italien verbringen, dann mit unserem Axor die erste Fähre nach Tunesien nehmen und dort die vorgeschriebene Sieben-Tage-Quarantäne absolvieren. Doch dann hieß es, diese werde bald abgeschafft. Also beschlossen wir, bis dahin in Italien zu bleiben.







Pompeji auf Rot, dafür freies Sightseeing in Rom.
Nahe Salerno liegen die archäologischen Stätten von Pompeji, ein tolles Ausflugsziel. Doch in Italiens Provinzen werden mit jeder neuen Woche die Lockdown-Regeln aktualisiert. Und just am Montag, an dem wir Pompeji erreichten, wurde die Region Kampanien auf Rot gestellt. Damit waren alle Sehenswürdigkeiten geschlossen.
Die Region Latium mit der Hauptstadt Rom war zu diesem Zeitpunkt gelb eingestuft: Das bedeutete offene Läden, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Und: Von Rom ist es nicht weit nach Civitavecchia, wo Fähren nach Tunis – Tunesiens Hauptstadt – ablegen. Auf in die Ewige Stadt!
Vom Schweizergardisten empfangen.
Drei Tage erkundeten wir Rom, bis die Füße schmerzten. Das fast menschenleere Zentrum vor Sonnenuntergang hatte eine ganz spezielle Atmosphäre. Auch eine Pizza mit Ausblick aufs Kolosseum ließen wir uns schmecken. Highlight war aber eine Vatikan-Führung, organisiert vom Kaplan der Schweizergarde, dessen Nummer uns ein Bekannter zugesteckt hatte, der einst selbst Gardist war.
Außerhalb Roms erkundeten wir die Nekropole von Cerveteri aus der frühen Eisenzeit. Die Gräber sind zugänglich, und Freiwillige legen noch immer weitere frei, insgesamt sind es um die 2.000. Beim Spazieren durch die Gräberreihen hatten wir das Gefühl, in einem „Indiana Jones“-Film gelandet zu sein.







Wenig Ordnung, viele Fragen.
In Civitavecchia absolvierten wir einen weiteren Corona-Test und kümmerten uns um eine Impfungsauffrischung sowie ein gültiges Gesundheitszeugnis für Aimée. Außerdem bemühten wir uns um genug Spezialfutter für unsere betagte Hündin und um volle Wassertanks. An einem Freitagabend ging es los: via Palermo nach Tunis. Am Samstag um Mitternacht rollten wir von der Fähre.
An noch keiner Grenze haben wir so ein Chaos erlebt. Als Ausländer mussten wir in ein Häuschen, in dem die Pässe ungeordnet auf dem Schreibtisch des Chefbeamten landeten. Irgendwann wurden wir ausgerufen und mussten angeben, wie lange wir im Land bleiben, ob wir mit Fahrzeug reisen, wie viel Bargeld wir dabeihaben.
Ein hartes „Urteil“.
Dann der Knackpunkt: Obwohl die Sieben-Tage-Quarantäne passé war, wollte der Beamte eine Hotelreservierung sehen. Die hatten wir natürlich nicht. Ebenso wenig wie Freunde von uns, die einige Tage zuvor problemlos einreisen konnten. Wir mussten draußen aufs Fax vom Ministerium warten. Kurz vor 5.00 Uhr am Morgen war unser „Urteil“ da: zurück nach Italien! Wegen der fehlenden Reservierung. Obwohl wir per Camper unterwegs sind.
Eine Viertelstunde lang herrschte ein Riesendurcheinander: Andere abgewiesene Reisende verlangten Einlass. Beamte warteten auf ein Kommando. Der Fährzuständige versuchte, für alle zu verhandeln. Diskussionen auf Arabisch, Französisch und Italienisch. Der Zoll wollte Feierabend machen, die Fähre wartete. Letztlich schickte der Chefbeamte uns und acht weitere Fahrzeuge zurück.









„Bewaffnet“ mit Dokumenten und Zuversicht.
Als wir auf der Fähre zum Stehen kamen, waren deren Leinen schon abgelegt. Todmüde fielen wir um 6.00 Uhr ins Kabinenbett. Nach insgesamt 60 Stunden auf der Fähre waren wir wieder in Civitavecchia. Wir fuhren an den Strand, an dem wir vor der Überfahrt campiert hatten und konnten immer noch nicht glauben, was passiert war.
Was tun? An einer Landesgrenze würde man es einfach nochmal versuchen. Aber die lange Überfahrt erneut antreten? Anfangs war die Motivation klein. Aber irgendwann sagten wir uns, es wäre zu schade, keinen neuen Anlauf zu starten. Also standen wir vier Tage später wieder am Hafen. Der Lademeister erkannte uns und witzelte, ob wir mit ihm zurückfahren würden. Aber jetzt waren wir „bewaffnet“: mit jeder Menge Dokumente und Zuversicht.
Dieses Mal ging es nach der Ankunft schneller, nach einer Stunde hatten wir unsere Stempel im Pass. Aber zu einfach wollten es uns die Grenzer nicht machen: Autokontrolle, Abstempeln etlicher Papiere durch je drei Beamte, Fahrt an einen Posten zum Abgeben und Entgegennehmen neuer Papiere, die wieder x-mal gestempelt wurden. Alles mit mulmigem Gefühl im Bauch.
Auf zu neuen Ufern!
Um euch nicht länger auf die Folter zu spannen: Am Ende hatten wir ein einziges, abgestempeltes Papier, das uns zum Verlassen des Hafens berechtigte. Um 4.00 Uhr am Morgen drehte Mike auf dem erstbesten Parkplatz den Zündschlüssel des Axor. Der Rest war ein Kinderspiel: 48 Stunden Eigenquarantäne, noch ein Corona-Test. Gleich danach starteten wir zum Cap Angela, nördlichster Punkt Afrikas.
Jetzt stehen wir auf der Landzunge – und haben gerade realisiert, dass Tunesien das 50. Land und Afrika der fünfte Kontinent ist, die wir mit dem eigenen Fahrzeug bereisen. Bezieht man’s auf die beiden „4‑Xtremes“-Touren, sind wir auch schon beim 29. Land und bei Kontinent Nummer drei. Wir sind gespannt, was Afrika für uns in petto hat!
4-Xtremes – The World Tour.
Eine Reise, die ihresgleichen sucht.
Drei Jahre sind Andrea und Mike Kammermann mit ihrem Axor auf Achse. „4‑Xtremes – The World Tour“ lautet das Motto der Reise, zu der die beiden Schweizer Mitte 2020 aufgebrochen sind – und an der sie die RoadStars-Community teilhaben lassen! Bleibt up to date und verpasst keines der atemberaubenden Ziele, die das Abenteuer‑Paar ansteuert.
Die aktuellen Teile der Serie „4-Xtremes – The World Tour“ findet ihr hier.
Den Verlauf der Reise vor der Überfahrt nach Südamerika findet ihr
hier.
Fotos: 4-Xtremes
Kommentar
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12 Kommentare
Wir freuen uns mit euch, daß ihr es nun endlich nach Afrika geschafft habt und hoffen auch weiterhin auf spannende Berichte von eurer Reise! 😉😀
In diesem Sinne die besten Wünsche für Afrika mit dem Spruch von Jörg Angerer: "Allzeit gute Fahrt, eine saubere Stoßstange und immer einen Fingerbreit Diesel im Tank!" 🚚👍
Wir freuen uns mit euch, daß ihr es nun endlich nach Afrika geschafft habt und hoffen auch weiterhin auf spannende Berichte von eurer Reise! 😉😀
In diesem Sinne die besten Wünsche für Afrika mit dem Spruch von Jörg Angerer: "Allzeit gute Fahrt, eine saubere Stoßstange und immer einen Fingerbreit Diesel im Tank!" 🚚👍
Rom war fantastisch, wir sind froh das wir den Abstecher gemacht haben.
Viele Grüsse aus Tunesien
Rom war fantastisch, wir sind froh das wir den Abstecher gemacht haben.
Viele Grüsse aus Tunesien
Schön, dass ihrs nach dieser beschriebenen Odysee und daraus resultierenden "unnötigen" Mehrkosten doch noch geschafft habt rüber nach Afrika.
Tunesien ist sehenswert u. die Menschen dort i. d. R. sehr freundlich 👌 Ein Trip in/durch die Sahara darf natürlich in Afrika nicht fehlen und ich bin auf einen entsprechenden Bericht schon ganz gespannt.
Gute Reise(n) auf dem 5. Kontinent, geniesst es und bleibt gesund 👍 LG in die Ferne aus München
Schön, dass ihrs nach dieser beschriebenen Odysee und daraus resultierenden "unnötigen" Mehrkosten doch noch geschafft habt rüber nach Afrika.
Tunesien ist sehenswert u. die Menschen dort i. d. R. sehr freundlich 👌 Ein Trip in/durch die Sahara darf natürlich in Afrika nicht fehlen und ich bin auf einen entsprechenden Bericht schon ganz gespannt.
Gute Reise(n) auf dem 5. Kontinent, geniesst es und bleibt gesund 👍 LG in die Ferne aus München
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt es nochmals zu probieren, jetzt können wir uns hier frei bewegen und ein neues Land kennenlernen.
Liebe Grüsse von uns
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt es nochmals zu probieren, jetzt können wir uns hier frei bewegen und ein neues Land kennenlernen.
Liebe Grüsse von uns
Ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt auf Eurer Tour durch Afrika.
👍👍👍👍👍👍👍⛟😎😷
Ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt auf Eurer Tour durch Afrika.
👍👍👍👍👍👍👍⛟😎😷