Der eActros kommt – unsere Antworten auf eure Fragen: Ausblick

Fahrzeug & Technik

E wie elektrisch.

Der eActros ist am Start und wird immer öfter auf den Straßen zu sehen sein. Wir wollten deshalb wissen: Was sind eure brennendsten Fragen rund um das Thema Elektro-Lkw?

Ausblick.

Das wollten viele von euch wissen: Wird es weitere Fahrzeuge wie den eActros geben?

Der Systemwechsel vom Verbrennermotor hin zum Elektro‑Antrieb ist ein gewaltiger Schritt – und erfordert erheblichen Aufwand. Sicherheit, Fahr- und Wohnkomfort und die Wirtschaftlichkeit müssen eben auf Stern‑Niveau sein. Mit dem eActros als Serienfahrzeug steht der erste vollelektrisch angetriebene schwere Lkw bereit. Dank bis zu 400 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung ist er prädestiniert für den schweren Verteilerverkehr auf der kürzeren Strecke.


Der Ausblick.

Schon 2022 soll der eEconic in Serienproduktion gehen.


Zug um Zug nach vorn.

Bereits 2022 kommt das Go für den nächsten Elektro‑Truck: Dann wird der Spezialist für kommunale Aufgaben eEconic in die Serienproduktion gehen.


Geplante Serienreife 2024: der eActros Long Haul, hier noch als Design-Entwurf.


Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für den eActros Long Haul. Der Name sagt es: Es geht um größere Reichweite. Der eActros Long Haul spielt seine Stärken auf längeren, gut planbaren Strecken aus. Geplante Serienreife: 2024.


Der GenH2 Truck: bis zu 1.000 Kilometer Reichweite.


Mehr Flexibilität und noch einmal deutlich größere Reichweite wird der GenH2 Truck bringen. Das Geheimnis dahinter ist die Kombination von wasserstoffgespeister Brennstoffzelle als Energielieferant mit einem Elektromotor als hocheffizientem Antrieb. Bis zu 1.000 Kilometer Reichweite werden mit einer Tankfüllung möglich sein. Die Serienreife ist für 2030 angepeilt.


Das Fahrverhalten.

Das wollten viele von euch wissen: Wie fährt sich der neue eActros?

Motor starten und – Stille. Das ist schon mal ein deutlicher Unterschied zum Truck mit Verbrennermotor. Und dieses „gute Benehmen“ behält er auf der Straße bei – selbst unter Volllast ist das Geräuschniveau in der Kabine drastisch heruntergegangen. Entspannter fahren also.


Das Fahrverhalten.

On the road.

Dafür sorgt auch ein technisches Merkmal der Elektromotoren: Sie stellen über den ganzen Drehzahlbereich das gleiche hohe Drehmoment zur Verfügung. Wenn also zum Beispiel die Ampel auf Grün springt, geht es kraftvoll rauf bis zur gewünschten Geschwindigkeit. Und zwar mit deutlich weniger Vibrationen als beim Diesel-Lkw. Die Dauerleistung der Motoren liegt übrigens bei 330 kW, die Spitzenleistung bei 400 kW.

Den Antrieb mal beiseite: Dass der eActros auch jede Menge Assistenzsysteme wie zum Beispiel die MirrorCam, Active Brake Assist 5 und den Abbiege-Assistenten, außerdem das Multimedia Cockpit interactive, die komfortablen Sitze und vieles mehr an Bord hat, ist wohl für jeden Fahrer eine wertvolle Unterstützung im täglichen Job.


Die Sicherheit.

Das wollten viele von euch wissen: Wie sicher ist der eActros bei einem Unfall?

Bei aller Vorsicht – Unfälle geschehen. Das wissen auch die Mercedes‑Benz Entwickler und haben dem eActros ein spezifisches Sicherheitskonzept mitgegeben.


Die Sicherheit.


Mit Sicherheit.

Eine Reihe von Sensoren ist eigens für die Unfallerkennung verbaut. Wenn sie Alarm auslösen, werden die Batterien vollautomatisch vom Stromnetz getrennt, sodass niemand befürchten muss, sich beim Berühren des Fahrzeugs einen Stromschlag zu holen.

Und auch für die passive Sicherheit ist gesorgt: Jede Batterie ist von einem Crashelement geschützt, sodass ein seitlicher Aufprall nach Kräften abgefangen wird. Nicht zuletzt kann der Fahrer über den Notausknopf im Fahrerhaus die Batterien auch manuell vom Stromnetz des Fahrzeugs trennen.


Die Nutzlast.

Das wollten viele von euch wissen: Welche Nutzlast hat der eActros?

Experimente mit dem Elektroantrieb gab es schon vor Jahrzehnten. Einer der großen Hemmschuhe für die Praxis war das hohe Gewicht der damals eingesetzten Batterien.


Die Nutzlast.

Voller Bauch.

Zum Glück hat die Forschung gerade auch bei der Batterietechnik gewaltige Fortschritte gemacht, sodass der eActros auch beim Thema Nutzlast für sein Aufgabengebiet bestens gerüstet ist.

Angeboten wird der eActros als Zwei- und Dreiachser mit 19 beziehungsweise 27 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Mit Anhänger ist er bis zu einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen zugelassen.

Wie bei jedem anderen Truck kommt es dann auf die Ausstattung an: Sind drei oder vier Batteriepakete verbaut? Gibt es ein Kühlaggregat? Was für ein Aufbau wurde gewählt? Welche Extras sind verbaut?



Das Laden.

Wie funktioniert das Laden beim eActros?

Noch vor wenigen Jahren undenkbar, heute in der Serienproduktion: ein schwerer Lkw, der mit Strom statt Diesel fährt. Damit der in die Batterien des eActros fließen kann, braucht es einen Stecker vom Typ CCS Combo‑2. Hört sich exotisch an, ist aber gängiger Standard, sodass der eActros auch unterwegs „tanken“ kann. Die Ladestation selbst muss für DC‑Laden ausgelegt sein – auch das ist ein gängiger Standard.


Das Laden.

Wie lange ein Ladevorgang dauert, hängt im Wesentlichen von der Leistung der Ladestation ab. Der günstigste Fall: Die DC‑Schnellladestation kann 400 Ampere zur Verfügung stellen. Dann dauert es bei 20 Grad Umgebungstemperatur nur gut eine Stunde, um von 20 Prozent auf 80 Prozent Batterieladung zu kommen.

Die nötige Ladesäule vorausgesetzt, lässt sich das flotte Tempo auch bei jedem Transport nutzen: Während der Lkw ent- oder beladen wird – oder auch in der Pause – den Stecker in die Steckdose, und schon zieht der eActros wieder Power.

Eine interaktive Simulation findet ihr hier: Ladesimulation
 


Die Reichweite.

Welche Reichweite hat der eActros?

„Ein schwerer Lkw mit Elektromotor? Da bin ich ja mal gespannt, wie weit man damit kommt“ – etwas in dieser Art ist wahrscheinlich vielen durch den Kopf gegangen. Schon bei den Versuchsfahrzeugen war klar: Bis zu 200 Kilometer sind absolut realistisch. Das Serienfahrzeug kann aber noch einmal deutlich drauflegen: Unter günstigen Bedingungen sind bis zu 400 Kilometer drin.


Die Reichweite.


Drei oder vier Batteriepakete?

Klar, da muss man noch mal genauer hinsehen. Für die Reichweite sind vor allem fünf Faktoren ausschlaggebend. Erstens: Der eActros kann mit drei oder vier Batteriepaketen ausgestattet sein. Jede kann eine Leistung von 105 kWh speichern. Ein Paket mehr oder weniger macht also einen erheblichen Unterschied aus.

Zweitens: Ist der Aufbau ein Trocken- oder ein Kühlkoffer? Schließlich benötigt ein Kühlaggregat Strom, der von den Batterien bereitgestellt werden muss. Hier kommt auch gleich Punkt drei ins Spiel: die Beladung. Leer, halb oder voll ausgeladen zu fahren ist ein großer Unterschied.

Viertens: thermische Energie – sprich: Wärme. Die Motoren des eActros haben einen ausgezeichneten Wirkungsgrad mit wenig Verlustleistung. Wenn aber doch Abwärme entsteht, muss sie weggekühlt werden. Hinzu kommt, dass die Umgebungstemperatur für die Batterien zu hoch oder zu niedrig sein kann. Dann müssen die Batterien selbst gewärmt oder gekühlt werden. Die dafür aufgewendete Energie steht nicht mehr für die Reichweite zur Verfügung.

Und fünftens: Einsatzgebiet und Fahrweise. Stop‑und‑Go‑Verkehr in der City hat einfach ein ganz anderes Leistungsprofil als zum Beispiel ein flüssiger Lauf über die Autobahn oder Verteilerverkehr im Flachland. Oft oder selten beschleunigen, mehrere Kickdowns oder keiner, die Wahl der Rekuperationsstufe – das entscheidet der Fahrer oder die Fahrerin und hat damit großen Einfluss auf die Reichweite.


Gut planen, entspannt fahren.

Völlig unnötig ist der ständige besorgte Blick auf den Ladestand der Batterien. Zum eActros gehört ein umfassendes Beratungspaket, sodass schon im Voraus feststeht, wo sich der Neue sinnvoll einsetzen lässt und wie die Ladevorgänge getaktet sein müssen, damit ihr das elektrische Fahrgefühl entspannt genießen könnt.

Ihr seht, es gibt Einschränkungen, aber am Ende muss man festhalten: Stimmt die Aufgabe und ist die Strecke richtig ausgewählt, bietet der eActros schon heute eine voll praxistaugliche Alternative zum Dieselfahrzeug.


Wer sich noch eingehender mit dem Thema beschäftigen möchte, wirft einen Blick auf den interaktiven Reichweitenrechner.


Das Cockpit.

Wie unterscheidet sich das Cockpit des eActros zu anderen Lkw von Mercedes‑Benz?

Mal ganz unabhängig vom Elektro-Motor – wer im eActros Platz nimmt, merkt sofort: Das ist ein Mercedes‑Benz. Multifunktionslenkrad, Multimedia Cockpit interactive, MirrorCam, elektronische Feststellbremse … Alles wie im Actros mit Verbrennermotor.


Das Cockpit.

Vieles bekannt und doch so einiges neu: das Cockpit im eActros.


Sofort ins Auge fällt allerdings der rot‑gelbe Notausknopf rechts neben der elektronischen Feststellbremse.

Ist das System aktiviert, werden im eActros noch mehr Unterschiede sichtbar: Das Primärdisplay hinter dem Lenkrad zeigt auf der linken Seite nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die voraussichtliche Restreichweite an.

Auf der rechten Seite des Primärdisplays befindet sich der sogenannte Leistungsmesser. Wenn vom Motor Antrieb gefordert ist, zeigt der Leistungsmesser den aktuellen Stromverbrauch in Prozent an. Ist der eActros in einer Rollphase, kann der Motor als Stromgenerator genutzt werden und die Batterien auffüllen – die viel zitierte Rekuperation. Auch darüber gibt der Leistungsmesser in Prozent Auskunft.

Gleich darunter ist die „Active Boost“-Anzeige platziert. Sie informiert bei einem Kickdown, wie lange die zusätzliche Leistung zur Verfügung steht. Mittig immer im Blick: die Gangwahl und der Fahrmodus.



Neues Menü „Batterie laden“.

In der Brüstung des eActros sitzt das Sekundärdisplay. Wie beim Actros bietet der große Touchscreen Zugriff auf diverse Einstellungen und Fahrzeugfunktionen, zum Beispiel Heizung, Klimaanlage oder Navigation. Neu im eActros: Bei den „Einstellungen“ gibt es das Untermenü „Batterie laden“. Hier lassen sich Abfahrtzeit, Ladegrenze und Lademodus festlegen.

Letztlich werden Fahrer von Mercedes‑Benz Trucks, wenn sie das erste Mal im eActros sitzen, bereits vieles kennen. Es ist eine Menge neu, aber verlasst euch drauf: Auch im eActros werdet ihr euch schnell zu Hause fühlen.


Fotos: Daimler AG

15 Kommentare