Trucking Milestones: 1981 – ein Mercedes‑Benz Betonmischer in riskanter Mission

Serie: Trucking Milestones

Zwischen Himmel und Hölle.

Anfang der 1980er-Jahre entsteht mit der Gutachtalbrücke ein einzigartiges Monument – ganz vorn dabei: die Betonmischer von Mercedes‑Benz.

Fast 100 Meter über dem Talboden montieren die Arbeiter durch Seile gesichert das nächste Teilstück der Gutachtalbrücke.


Dieser Job ist nichts für schwache Nerven: Zwei Männer kauern auf schmalen Eisenträgern am Rand des Abgrunds, 97 Meter über dem Boden. Sie montieren, nur durch Seile gesichert, das nächste Teilstück der Gutachtalbrücke im Hochschwarzwald. Angesichts dieser Bedingungen scheint der Name der darunter verlaufenden «Höllentalbahn» wahrlich nicht übertrieben.

Was den Puls Normalsterblicher in die Höhe treibt, ist auf der Baustelle Alltag. «Ohne Unterbrechung rollen die ,Betonbomber‘ an, fahren an eine Rampe und werden leer gepumpt. Der flüssige Brei fliesst in ein Geflecht aus Stahlnetzen und Eisenträgen», so das «Transport»-Magazin 1981. Die Fahrzeuge der Wahl sind Mercedes‑Benz Betonmischer 2626 B/6x4. Zuverlässigkeit ist schliesslich oberstes Gebot – gerade wenn die Lkw im Dauerbetrieb durch unwegsames Baustellengelände manövrieren.


Die Planung des Viadukts bei Titisee‑Neustadt stand bereits 1958, mit dem Bau ging es jedoch erst 1978 los. Drei Jahre später ist es soweit: Am 24. Juni 1981 entsteht mit dem Lückenschluss die höchste Brücke des Schwarzwalds. Für das 750 Meter lange Bauwerk wurden 18.500 Kubikmeter Beton sowie 2.300 Tonnen Betonstahl verbaut. Maxime für den Planer und Bauingenieur Hans Wittfoht war, dass sich die Brücke optisch in die Natur einpassen solle.

Das Ergebnis spricht für sich: Nach inzwischen 40 Jahren ist das Monument mit seinen elf hoch aufragenden Pfeilern und majestätischen Bögen fester Bestandteil der zerklüfteten Landschaft im Hochschwarzwald geworden. Renn- und Motorradfahrer, Automobilisten und selbstverständlich auch Fahrer von Mercedes‑Benz Lkw überqueren tagtäglich die Teilverbindung von Freiburg und Donaueschingen. Höhenangst hat hier offensichtlich niemand.


Fotos: Daimler

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