Trucking Milestones: 1979 – Millimeterarbeit im 2632
Serie: Trucking Milestones
Weil eine Ortsdurchfahrt zu eng ist, greift ein Schwertransport in Tirol zu besonderen Mitteln.
Das Problem ist 4,80 Meter breit und befindet sich in der kleinen Gemeinde Sellrain in Österreich. Die Ortsdurchfahrt ist nicht gerade üppig. Dass hier einmal ein Schwertransport durchmuss, hat bei der Bebauung wohl niemand berücksichtigt. Für die Fahrer dieses Transports im Jahr 1979 ist der Ort eine Herausforderung – ihr Lastzug ist 7,20 Meter breit und 9,20 Meter lang.
Die Fracht ist ein Spiralgehäuse für ein Kraftwerk, das sie vom baden‑württembergischen Heidenheim nach Kühtai in Österreich liefern. Die Transport‑Profis der Firma Viktor Baumann sind mit mehreren Mercedes‑Benz Trucks im Einsatz. Ein 2632 AK wurde mit einem besonders leistungsstarken Antrieb versehen. In dem 6×6 arbeitet ein OM‑404‑Zwölfzylinder mit einer Nennleistung von 311 kW (422 PS).
75 Tonnen auf zwölf Achsen.
Allerdings kann auch die beste Sattelzugmaschine an dem Problem der engen Ortsdurchfahrt nichts ändern. Die Lösung soll eine Konstruktion sein, die auf ein Zwölf‑Achsen‑Tiefladerfahrzeug mit 96 Rädern montiert wird. Diese besteht aus einem Wende- und Verschubrahmen, in dem die Fracht mithilfe eines Hydraulikzylinders in eine fast senkrechte Stellung gebracht wird. Ein Stützfahrwerk am Tieflader verhindert, dass das Fahrzeug bei dieser Aktion kippt.
So misst die Ladung noch 4,30 Meter in der Breite. Zentimeterweise wälzt sich der Transport mit der 75‑Tonnen‑Fracht durch das idyllische Örtchen. Am Ortsausgang senkt sich das Gehäuse wieder ab. Grosses Aufatmen im Team und bei den Bewohnern des Dorfes, bei denen die Aktion noch längere Zeit Gesprächsthema bleibt.
Fotos: Daimler AG
Kommentar
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12 Kommentare
In früheren Zeiten noch schwerer als heute.
Toller Artikel und tolle Fotos.
👍👍👍👍👍👍👍⛟😎
In früheren Zeiten noch schwerer als heute.
Toller Artikel und tolle Fotos.
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Gruß
Klaus
Gruß
Klaus
Mehr kann man eigentlich gar nicht schreiben, aber mir ist es ein Bedürfnis, mal zum Ausdruck zu bringen, wie selbstverständlich es sein müßte, dass solche Könner auch die entsprechende gesellschaftliche Anerkennung und Vergütung bekommen müssten. Diese Könner können mehr als schöne PowerPoint-Präsentationen zu erstellen, sind aber meistens schlechter bezahlt und das passt einfach nicht. So, ich habe fertig.
Mehr kann man eigentlich gar nicht schreiben, aber mir ist es ein Bedürfnis, mal zum Ausdruck zu bringen, wie selbstverständlich es sein müßte, dass solche Könner auch die entsprechende gesellschaftliche Anerkennung und Vergütung bekommen müssten. Diese Könner können mehr als schöne PowerPoint-Präsentationen zu erstellen, sind aber meistens schlechter bezahlt und das passt einfach nicht. So, ich habe fertig.