4-Xtremes – Teil 22: Spannendes und Unerwartetes in Tunesien
Serie: 4-Xtremes – The World Tour
Tunesien besteht nur aus Wüste? Falsch! Das Land bietet viel mehr als Sanddünen. Zum Beispiel Drehorte für eine der erfolgreichsten Filmsagas aller Zeiten. Oder seltene Tiere. Andrea und Mike nehmen euch mit auf Entdeckungstour!
Wer an Tunesien denkt, dürfte schnell karge Landschaft im Sinn haben. Zu Recht, schließlich erstreckt sich die Sahara auch über einen großen Teil dieses Landes. Trotzdem ist Tunesien abwechslungsreich!
Das geht schon mit der Landschaft los, die gar nicht nur karg ist. So präsentiert sich der Norden über weite Strecken üppig grün. Praktisch jeder Quadratmeter wird bewirtschaftet. Fährt man nach Süden, überquert man eine Bergkette, und es wird trockener und sandiger. Aber auch das ist noch keine Wüste.
Roller und Ziegen an historischer Stätte.
In dieser halbtrockenen Gegend befindet sich Thugga. Die Überreste der antiken römischen Stadt sind teils freigelegt und gut erhalten. Kurz vor Sonnenuntergang wandern wir durch die Ruinen – und staunen, als uns Einheimische auf Rollern entgegenkommen. Sie nutzen die uralten Straßen weiter. Und Hirten treiben ihre Schafe durch die Ruinen.
Der Weg nach Süden führt uns durch Dörfer, in denen es eng zugeht – und sehr eng an Markttagen. Aber die Leute hier haben Geduld. Alle rollen im Schritttempo, machen sich abwechselnd Platz, und so gibt’s keinen Stress.
Ständig unter Kontrolle.
Entspannt verlaufen auch unsere Begegnungen mit Uniformierten: Fast jede zweite Nacht besucht uns die Touristenpolizei, manchmal begleitet von Soldaten. Die Beamten notieren unsere Daten und fragen, woher wir kommen und wohin wir wollen. Große Kreuzungen sind kameraüberwacht und oft mit Militärposten besetzt. Immerhin: Der Kontakt mit den Offiziellen bleibt stets freundlich.
Was wir vorher nicht wussten: In Tunesien kann man etliche Drehorte der „Star Wars“-Filmsaga besichtigen. Einer liegt im Südwesten, wo die Steppe schon weit in die Sahara übergegangen ist. Nahe dem Sedimentbecken Chott el Gharsa stehen im Nirgendwo Lehmbauten mit Kuppeldächern. Dazwischen ragt eine Art Antenne in den Himmel. Willkommen in der Siedlung Mos Espa! Sehen kann man sie etwa in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“. Wir sind keine riesigen Fans und waren doch beeindruckt.
Entdeckerglück im Nationalpark.
Etwas weiter östlich befindet sich der Dghoumès-Nationalpark. Das Areal wurde zum Nationalpark erklärt, um ein Ökosystem mit Pflanzen und Tieren, wie es für die tunesische Sahara typisch ist, schützen zu können. Einen Canyon am Rand des Parks kann man mit einem Allradler wie unserem Axor befahren. Theoretisch. Wir laufen ein Stück hinein und entscheiden, dass einige Stellen womöglich zu eng sind.
Umsicht, für die wir belohnt werden: durch Oryxantilopen. Die Tiere mit den prächtigen Hörnern waren vor einigen Jahrzehnten im arabischen Raum fast ausgestorben. Zwischenzeitlich wurden sie an einigen Orten wieder angesiedelt, unter anderem im heutigen Dghoumès-Nationalpark. Wir können eine Gruppe der noch immer seltenen Vierbeiner beobachten und sogar fotografieren.
Offroad-Tour, die zweite.
Nächster Stopp ist Douz, das Tor zur Wüste. Hier zwingt uns ein Sandsturm, eine Offroad-Route über die Dünen – genau jene, über die wir letztes Mal berichtet haben – zu unterbrechen. Wir haben keine Wahl, als auf dem Campingplatz abzuwarten.
Als der Himmel wieder blau ist, fällt der Startschuss zu Teil 2 der Offroad-Tour! Der Axor ist dieser Herausforderung locker gewachsen. Der kurze Radstand und die große Bodenfreiheit lassen genug Platz unterm Verteilergetriebe, um auch kurze, spitze Sanddünen zu bewältigen. Wichtig ist dafür ein abgesenkter Reifendruck – wir haben drei Bar gewählt. Und: Je nach Hindernis muss man die Differenzialsperren oder die Untersetzung – oft beides zugleich – richtig zum Einsatz bringen.
Ganz ohne Lichtverschmutzung.
Gemeinsam mit unseren deutschen Freunden im Zetros campieren wir beim Fort Ksar Ghilane. Hier, an einer Festung aus der Römerzeit, inmitten eines Dünenfelds, weit weg von der Zivilisation, wird uns bewusst: Das Glück, so viele Sterne am Himmel zu sehen, hat man selten.
Wir fahren nach Osten und erreichen Ksar Ouled Soltane: eine aus Stampflehm errichtete Anlage, bestehend aus übereinanderliegenden Speicherkammern. Bis weit ins 20. Jahrhundert bewohnten Berber das Ensemble. Ein paar Jahrzehnte später „verwandelten“ es die „Star Wars“-Macher in einen Ort auf dem fiktiven Planeten Tatooine – dessen Namen sie von der nahen Stadt Tataouine abgeleitet hatten.
Beobachtungen im Ramadan.
Durchquert man dieses Tataouine und fährt noch ein paar Kilometer durch die steinige Wüste, erreicht man Chenini. Auch dies ist ein Berberdorf mit Speicherkammern. Der Unterschied: Etliche Kammern werden noch zur Haltung von Nutztieren genutzt. Wir durchstreifen das Dorf und klettern in ungenutzte Kammern. Auf einem Steinplateau verbringen wir die Nacht. Mit Aussicht auf ein bewohntes Dorf und dem abendlichem Gesang des Muezzins im Ohr.
Während wir dies schreiben, ist Ramadan, der Fastenmonat der Muslime. Für uns bedeutet das, aufs Essen und Trinken in der Öffentlichkeit zu verzichten. Tagsüber ist wenig los, viele Geschäfte sind geschlossen. Gegen 17 Uhr kehrt wieder Leben ein in die Dörfer, die Leute kommen zum Einkaufen auf die Straßen. Vor allem vor den Bäckereien bilden sich Schlangen. Wir hatten noch keine Möglichkeit, spezielle Ramadan-Gerichte zu probieren, freuen uns aber drauf. Ebenso sehr wie auf eine Fahrt an die Küste, die wir uns als nächste Etappe vorgenommen haben.
4-Xtremes – The World Tour.
Eine Reise, die ihresgleichen sucht.
Drei Jahre sind Andrea und Mike Kammermann mit ihrem Axor auf Achse. „4‑Xtremes – The World Tour“ lautet das Motto der Reise, zu der die beiden Schweizer Mitte 2020 aufgebrochen sind – und an der sie die RoadStars-Community teilhaben lassen! Bleibt up to date und verpasst keines der atemberaubenden Ziele, die das Abenteuer‑Paar ansteuert.
Die aktuellen Teile der Serie „4-Xtremes – The World Tour“ findet ihr hier.
Den Verlauf der Reise vor der Überfahrt nach Südamerika findet ihr
hier.
Fotos: 4-Xtremes
Kommentar
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14 Kommentare
Bilder können nie zu viel werden... 😄👍
Gruß
Klaus
Bilder können nie zu viel werden... 😄👍
Gruß
Klaus
Viele Grüsse von uns
Viele Grüsse von uns
Gerade das Bild mit dem Sternenhimmel verleiht Ehrfurcht - echt gelungen!
Und soviel Grün hätte ich in Tunesien auch nicht erwartet...
Die Idee von Holger und Manfred finde ich auch klasse:
Ein paar Fotos zwischendurch von "erfahrenen" und "gereiften" MB-LKWs, die in Afrika ihr 2. Leben leben - und immer noch zuverlässig ihren Dienst tun...
Soll aber nur Zusatz sein und nicht eure tollen Bilder von unterwegs ersetzen!
Weiterhin eine gute Fahrt, genießt die tollen Eindrücke - und bis zum nächsten "Etappenbericht"! 😘😉
Gerade das Bild mit dem Sternenhimmel verleiht Ehrfurcht - echt gelungen!
Und soviel Grün hätte ich in Tunesien auch nicht erwartet...
Die Idee von Holger und Manfred finde ich auch klasse:
Ein paar Fotos zwischendurch von "erfahrenen" und "gereiften" MB-LKWs, die in Afrika ihr 2. Leben leben - und immer noch zuverlässig ihren Dienst tun...
Soll aber nur Zusatz sein und nicht eure tollen Bilder von unterwegs ersetzen!
Weiterhin eine gute Fahrt, genießt die tollen Eindrücke - und bis zum nächsten "Etappenbericht"! 😘😉
Das mit den gereiften MB Trucks werden wir in Zukunft berücksichtigen und die Augen offen halten.
Viele Grüsse, Andrea & Mike
Das mit den gereiften MB Trucks werden wir in Zukunft berücksichtigen und die Augen offen halten.
Viele Grüsse, Andrea & Mike
Was für schöne Bilder da kann mann wieder Neidisch werden.
Hoffe das es 2022 endlich wieder in den Urlaub gehen kann ✊✊✊
Was für schöne Bilder da kann mann wieder Neidisch werden.
Hoffe das es 2022 endlich wieder in den Urlaub gehen kann ✊✊✊
Viele Grüsse von uns :)
Viele Grüsse von uns :)
Was ich ja wirklich klasse fände, wenn ihr in Afrika Ausschau haltet, nach treuen und erfahrenen Mercedes-Benz LKW die dort ihren letzten Lebensabschnitt verbringen und echte tägliche Stützen der afrikanischen Gesellschaft sind.
Motto:
Mercedes-Benz LKW - stronger than time!
Was ich ja wirklich klasse fände, wenn ihr in Afrika Ausschau haltet, nach treuen und erfahrenen Mercedes-Benz LKW die dort ihren letzten Lebensabschnitt verbringen und echte tägliche Stützen der afrikanischen Gesellschaft sind.
Motto:
Mercedes-Benz LKW - stronger than time!
Das "unwirklich wirkende" Bild mit dem Sternenhimmel ist einfach gelungen, vor allem wenn man diese Nachthimmel abseits von Ortschaften (z.B. in der Sahara), mit der absoluten Stille - wie ich selbst - schon mitterleben durfte 👌
Ich beneide Euch grad wirklich für diese einmaligen Erlebnisse 😉 Weiterhin eine inspirierende, schöne Zeit u. hoffentlich auch noch mal "Kammermanns-Sahara-Sandblech-Einsatzbilder" 😜😅 (isch en Joke)
Das "unwirklich wirkende" Bild mit dem Sternenhimmel ist einfach gelungen, vor allem wenn man diese Nachthimmel abseits von Ortschaften (z.B. in der Sahara), mit der absoluten Stille - wie ich selbst - schon mitterleben durfte 👌
Ich beneide Euch grad wirklich für diese einmaligen Erlebnisse 😉 Weiterhin eine inspirierende, schöne Zeit u. hoffentlich auch noch mal "Kammermanns-Sahara-Sandblech-Einsatzbilder" 😜😅 (isch en Joke)
Wir sind froh das unsere Bergungsmittel auf dieser Reise bisher nur für andere Fahrzeuge zum Einsatz kamen :D aber...wenn man lange genug Offroad fährt, ist es nur eine Frage der Zeit bis man sich festfahrt. Sprich früher oder später (lieber später) kriegst du noch die Action Bilder :D :D
Aber erstmal sammeln wir noch ein paar "Karma-Punkte" indem wir anderen helfen :D
Wir sind froh das unsere Bergungsmittel auf dieser Reise bisher nur für andere Fahrzeuge zum Einsatz kamen :D aber...wenn man lange genug Offroad fährt, ist es nur eine Frage der Zeit bis man sich festfahrt. Sprich früher oder später (lieber später) kriegst du noch die Action Bilder :D :D
Aber erstmal sammeln wir noch ein paar "Karma-Punkte" indem wir anderen helfen :D
Kann euch versichern, dass Ihr den extrem feinen Saharasand/-staub definitiv trotz bestmöglicher Reinigungen auch nach Jahren noch in Ritzen/Fugen an unmöglichen/unerwarteten Stellen auffinden werdet, denn den werdet Ihr nur noch durch komplettes Zerlegen und Einzelteilreinigung (ist eher unrealistisch) des Lkw´s/Aufbaus wieder los. Ist/bleibt einfach eine "schöne" Erinnerung an Eure Wüstentrips 😉😀
Machets wiiterhin guet, reiset sicher und bliibed gsund ✌️
Kann euch versichern, dass Ihr den extrem feinen Saharasand/-staub definitiv trotz bestmöglicher Reinigungen auch nach Jahren noch in Ritzen/Fugen an unmöglichen/unerwarteten Stellen auffinden werdet, denn den werdet Ihr nur noch durch komplettes Zerlegen und Einzelteilreinigung (ist eher unrealistisch) des Lkw´s/Aufbaus wieder los. Ist/bleibt einfach eine "schöne" Erinnerung an Eure Wüstentrips 😉😀
Machets wiiterhin guet, reiset sicher und bliibed gsund ✌️
Ich lese Eure Reiseberichte sehr gerne.
👍👍👍👍👍⛟😎😷
Ich lese Eure Reiseberichte sehr gerne.
👍👍👍👍👍⛟😎😷